Jahresrückblick 2012


Das Jahr ist fast vorbei und ich möchte - so wie auch im letzten Jahr  - dokumentieren, was alles passiert ist.

Es war ein interessantes, anstrengendes aber auch sehr schönes Jahr.  Auf dem Bild sieht man mich mit einem meiner beiden Patenkinder. In solchen Momenten ist alles worüber man sich sonst Gedanken macht einfach unwichtig. Es ist egal wieviel man wiegt, welche berufliche Leistungen man bringt oder ob man den Aufgaben im Alltag gerecht wird.

Man ist einfach da, so wie man ist. 

Im März, als ich die 50 Kilo Abnahme Marke geknackt hatte, war das irgendwie der ultimative Flash für mich. Ich hatte das Gefühl, das ich alles schaffen kann was ich  mir nur vornehme. Das ich ganz ohne fremde Hilfe weiterhin diesen Weg gehen kann und garantiert zum Jahresende mein Wunschgewicht erreichen werde. 

Dann kam der Sommer und ich wurde müde. Müde davon, das ich seit Wochen auf dem gleichen Gewicht rumdümpelte, müde von beruflichen Anforderungen, müde von meinem Anspruch an meine eigene Person. Ich funktionierte in zwei Welten. Einmal in der "öffentlichen" Welt, in der ich das Gefühl hatte mich für jeden und alles engagieren zu müssen und einmal in meiner "privaten" Welt, in der ich nach wie vor tagtäglich darum kämpfte, weiterhin Gewicht zu verlieren. Wenn man irgendwann an dem Punkt ist, an dem man keine Ruhe mehr findet, wie ein ferngesteuerter Zombie durch die Welt läuft und in vielen Dingen die einem sonst Spaß gemacht haben keine Freude mehr empfinden kann, wird es Zeit für eine Pause.

Mein Körper signalisierte mir deutlich, das es so nicht weitergehen kann. Ich war erschöpft. Von allem. Wenn man sich Gedanken macht wie es schon war und wie es gerade ist dann ist das irgendwie nicht gut. Dann beginnt das Kopfkino, die inneren Vorwürfe an die eigene Person, das Gefühl das man es hätte besser machen können.

In meiner Pause im Juli wurde mir vieles bewusst, was ich bisher erfolgreich unterdrückt hatte. Ich hatte Zeit zur Ruhe zu kommen und darüber nachzudenken, wie ich mit mir umgehen möchte und auch, wie ich von anderen behandelt werden will. So weiß ich noch, dass ich- am Tag der Geburt meines zweiten Patenkindes - das erste mal seit Wochen wieder ausging. Es war ein wunderschöner Sommertag und während ich vor der Konzertbühne stand, hob ich mein Getränk Richtung Sonne, trank auf mein Patenkind und nahm mir innerlich vor, das ich ab jetzt mehr auf mich achten werde.

So lernte ich in kleinen Schritten meine Bedürfnisse ernst zu nehmen und vor allem auch, nicht immer und ständig für jeden verfügbar sein zu müssen.

Natürlich habe ich auch meine Anforderungen im Alltag. So bin ich Arbeitnehmerin, Partnerin, Tochter, Patentante, Schwester, Freundin, Nachbarin, ein Mitglied dieser Gesellschaft usw. Aber ich bin eben auch ein Individuum, mit persönlichen Vorlieben, Interessen, Empfindungen, Denkweisen, Handlungsmöglichkeiten und auch Abneigungen. Wenn man vergisst wer man ist und nur noch für andere existiert und funktioniert, dann kann man nicht zur Ruhe kommen. Dann ist es auch fast unmöglich an seinen eigenen Zielen im Leben festzuhalten. Dann wird man daran scheitern, weil man zwar alles für andere aber nichts für sich selbst tut.

Ich denke das es ähnlich ist wie mit dem Abnehmen. Es kommt darauf an die richtige Balance zu finden und sich trotzdem seiner Person treu zu bleiben. Mit Freude und Motivation lässt sich vieles leichter überwinden, statt mit dem Gedanken das man es mal wieder nicht allen Recht machen konnte.

Ich bin heute exakt auf dem selben Gewicht wie letztes Jahr. Und das werte ich als großen Erfolg und nicht als Grund mir vorzuwerfen, dass es auch besser hätte laufen können. Das Jahr ist gut so wie es ist. Es musste einfach so sein, damit ich mich weiterentwickeln kann. Weiterentwicklung bedeudet das Ende vom Stillstand ♥

Ich wünsche Euch ein paar entspannte und schöne Feiertage  ツ

Liebste Grüße
Jessi

14 Kommentare:

  1. Wirklich schön gesprochen.
    Kann man wirklich nur so unterschreiben.
    Ich wünsche dir alles alles gute für das Kommende Jahr. Und dann schaffst du auch dein Wunschgewicht. <3

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    1. Das wünsche ich Dir auch liebe Mey. Du gehst Deinen Weg ganz wunderbar und das finde ich einfach ♥ !! Alles Liebe für Dich :)

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  2. Hi Jessi,
    Ein wirklich wahrer Jahresrückblick!
    Manchmal braucht man einfach eine Pause von sich selbst.
    Und bei dem ,was du schon geschafft hast, müssen andere erst einmal ankommen.
    In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute für 2013!
    Alles Liebe, Andrea

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    1. Hallo Andrea. Herzlichen Dank für Deine aufmerksame Rückmeldung. Dir ebenfalls alles Gute fürs neue Jahr :)

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  3. Ein toller Jahresrückblick!
    Ich habe auch wirklich Respekt vor dir!
    :)

    Love and Nonsense

    foxface-dreams.blogspot.de

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  4. Ich kenne dich seit deinem ersten Atemzug und schon damals wußte ich, dass du etwas besonders bist und immer sein wirst. Ich bin stolz auf dich! MAM

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  5. Respekt ! Toll so etwas zu lesen!

    Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2013 ✰•*¨*•.¸¸★¸¸.•*¨*•✰

    Alles Liebe
    Bjarkan

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  6. Du hast ein tolles Jahr hinter dich gebracht, indem Du für dich erkannt hast, was für dich wichtig ist und deine Bedürfnisse klar formuliert hast. Dein Rückblick gibt mir neuen Mut und Kraft, um weiter meinen Weg zu gehen und nicht mehr so zu leben, wie andere es gern hätten. Danke dafür.
    Ich wünsche Dir ein schönes Weihnachten und ein frohes neues Jahr.
    LG Sabine
    ✰•*¨*•.¸¸★¸¸.•*¨*•✰

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  7. liebe jessi, ich wünsche dir wundervolle feiertage, einen guten rutsch und alles gute für 2013!!

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  8. Sehr schöne Worte von dir!!

    Ich wünsche dir erholsame und besinnliche Feiertage im Kreise deiner Liebsten...

    LG...

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  9. Liebe Jessi
    da hast Du sehr schön geschrieben und zusammengefasst. Alles richtig analysiert finde ich.
    ALLES WIRD GUT 2013, da bin ich sicher!
    Wunderschöne und zufriedene Feiertage
    wünscht Dir Trudy

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